Am Mittwoch, den 8. März durften die Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klassen des OGW an einer multimedialen Zeitreise durch die Höhen und Tiefen der deutsch-französischen Beziehungen teilnehmen.
Zu Gast war der Politologe Ingo Espenschied, der auf Einladung der Konrad-Adenauer Stiftung anlässlich des 60. Jahrestags des so genannten „Elysée-Vertrags“ eine professionelle Präsentation zu diesem historischen Ereignis zeigte und sie live kommentierte. Auf ansprechende und anschauliche Weise stellte er die Biographien der Hauptakteure der deutsch-französischen Aussöhnung, Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, dar, wartete aber auch mit interessanten und nur vermeintlich unwichtigen Nebengeschichten auf, welche den Vortrag abwechslungsreicher und realitätsnäher machten und die Schülerinnen und Schüler hinter die Kulissen dieser großen historischen Momente blicken ließen. So erzählte Herr Espenschied etwa von einem kleinen Schubser eines Mitarbeiters, der Adenauer zur Umarmung mit de Gaulle ermutigte, oder von der Vertragsmappe, die kurzfristig für den Elysée-Vertrag improvisiert wurde.

Dabei hatte zunächst nichts auf diese enge Verbindung der beiden Staatsmänner hingewiesen, denn die als nationalistisch und antieuropäisch eingestufte Außenpolitik de Gaulles Ende der 50er-Jahre schien inkompatibel mit der von Adenauer zu sein. Und doch fanden beide Politiker dann fast wie durch ein Wunder einen persönlichen Draht zueinander, der zu einer intensiven fünfjährigen Zusammenarbeit führte und es ermöglichte, dass innerhalb kurzer Zeit aus „Erbfeinden“ Freunde wurden.
Wie groß dieser Umbruch tatsächlich war, konnte Ingo Espenschied mit einer persönlichen Anekdote untermauern, indem er von seinem Großvater berichtete, der noch im deutschen Kaiserreich aufgewachsen war und nicht fassen konnte, dass sein Enkel in Frankreich studierte.
Als Fazit wies der Politologe darauf hin, dass noch wichtiger als die deutsch-französische Freundschaft die Zusammenarbeit beider Länder sei, die eine institutionelle Grundlage für eine lang angelegte Kooperation darstelle und dafür gesorgt habe, dass viele individuelle Freundschaften und Verbindungen entstehen konnten.
Am Ende des abwechslungsreichen Vortrags, der von der Konrad-Adenauer-Stiftung ermöglicht und finanziert wurde, konnten die Schülerinnen und Schüler noch mit dem Vortragenden ins Gespräch kommen und Nachfragen stellen. Es zeigte sich dabei, dass dem Thema der deutsch-französischen Beziehungen am Oberrhein-Gymnasium eine besondere Bedeutung zukommt, hat die Schule doch einen französisch-bilingualen Zug, in dem das Verhältnis zum Nachbarland Frankreich besonders wichtig ist, und dem eine konkrete Umsetzung der deutsch-französischen Freundschaft im Alltag sehr am Herzen liegt.



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