Seit 2012 verleiht das französische Europa- und Außenministerium Schulen mit herausragenden bilingualen Zügen weltweit die Auszeichnung LabelFrancÉducation. Ziel dieses Labels ist es, den Französischunterricht und die Beschäftigung mit der französischen Sprache und Kultur außerhalb Frankreichs zu fördern und zu unterstützen.
Auch dem Oberrhein-Gymnasium, das einen bilingualen Zweig besitzt und die Möglichkeit bietet, das Abibac – also das deutsche und das französische Abitur gleichzeitig – abzulegen, wurde im Jahre 2020 diese Auszeichnung verliehen. Es ist damit eine von weltweit 517 und deutschlandweit nur 18 Schulen, denen durch dieses Siegel eine ganz besondere Qualität des Französischunterrichts zugesprochen wird.
Nachdem die offizielle Übergabe der Auszeichnung wegen der Corona-Pandemie bisher nicht stattfinden konnte, bot sich am Freitag, den 8. Juli doch noch die Möglichkeit, das Versäumte nachzuholen. Zu der feierlichen Übergabe des Siegels war die Generalkonsulin des französischen Generalkonsulats Stuttgart, Catherine Veber, angereist. Neben ihr waren auch die Stabsstellenleitung für Grenzüberschreitende Zusammenarbeit des Landkreises Lörrach, Sonya Baron, und der Oberbürgermeister der Stadt Weil am Rhein, Wolfgang Dietz, anwesend.
In ihrer Begrüßungsrede dankte Schulleiterin Silke Wießner besonders den Lehrkräften, die durch ihr großes Engagement und ihre fachlichen Qualifikationen dazu beigetragen hätten, dass das Oberrhein-Gymnasium diese Auszeichnung erhalten habe. Tatsächlich werden für die Verleihung des Siegels neben dem verstärkten Französisch- und bilingualen Sachfachunterricht auch die sprachlichen Qualifikationen der Französisch-Lehrer,pädagogische Konzepte im Bereich des Unterrichts und der Weiterbildung der Lehrkräfte sowie die Austausche und frankophonen Aktivitäten der Schule berücksichtigt. Wießner unterstrich die Notwendigkeit der europäischen Zusammenarbeit und hob hervor, dass die Schule durch ihre vielfältigen grenzüberschreitenden Aktivitäten „die Grenze lebe“.
Die Generalkonsulin Frankreichs, Catherine Veber, brachte ihre Freude zum Ausdruck, dass die offizielle Verleihung des LabelFrance-Siegels nach den Pandemiejahren nun endlich auch vor Ort stattfinden konnte. Sie betonte, dass die Schule stolz auf diese Auszeichnung sein dürfe und sie aufgrund der vielfältigen Aktivitäten im sprachlichen und kulturellen Bereich sowie der häufigen und langfristigen grenzüberschreitenden Beziehungen vollauf verdiene. Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten, die durch die Pandemie und den Krieg auf europäischem Boden geprägt seien, sei der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit innerhalb Europas besonders wichtig, wofür gerade unter den Jugendlichen überzeugte Europäer herangebildet werden müssten. Das OGW sei ein gutes Beispiel für das, was in diesem Bereich möglich sei. Auch Frau Veber sprach den beteiligten Lehrkräften ihre Anerkennung aus.
Nach der offiziellen Übergabe des Siegels beglückwünschte auch Oberbürgermeister Wolfgang Dietz die Schule zum Erhalt dieser Auszeichnung. Das OGW, so Dietz, sei aus Weil am Rhein nicht mehr wegzudenken, biete es doch mit der Möglichkeit, das Abibac abzulegen, ein ganz besonderes Profil in der Schullandschaft des Dreiländerecks. Während die Beherrschung des Englischen inzwischen selbstverständlich und notwendig sei, könnten Schüler:innen am OGW durch das französische Abitur eine zusätzliche Qualifikation erwerben, durch welche ihnen „die Welt wirklich offen“ stehe und die ihnen einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt verschaffe, gerade im Dreiländereck.
Auch Sonya Baron, Stabsstellenleiterin für grenzüberschreitende Zusammenarbeit des Landkreises Lörrach, sprach ihren Dank und ihre Bewunderung für die Aktivitäten des OGW aus, das „Europäer des Alltags“ herausbilde. Gleichzeitig wies sie auf die Notwendigkeit hin, trotz bzw. gerade wegen der Dominanz des Englischen im beruflichen Bereich die Pflege der Sprache des Nachbarn und damit die Völkerverständigung zwischen den Nationen voranzutreiben. Die Fähigkeit, miteinander zu sprechen, sei eine der wesentlichen Kompetenzen in der modernen Zeit.
Das OGW freut sich über diese Auszeichnung und sieht sich darin bestärkt, auf dem eingeschlagenen Weg voranzuschreiten.